Faktoren, die die Wirtschaftlichkeit Ihrer Solaranlage beeinflussen
Die Wirtschaftlichkeit einer Solaranlage wird durch eine Vielzahl von Faktoren bestimmt, die den Erfolg Ihrer Investition beeinflussen. Diese lassen sich grob in drei Kategorien unterteilen:
Gestehungskosten
Hier fliessen die Ausgaben für die Solaranlage und die tatsächliche Produktion Ihrer Anlage ein. Die daraus resultierenden Gesamtkosten für die Erzeugung einer Kilowattstunde Strom wird als Gestehungskosten bezeichnet:
- Kosten der Solaranlage nach Abzug von Fördergeldern und Steuervorteilen
- Die tatsächliche Energieproduktion Ihrer Anlage über die gesamte Laufzeit
Betriebsbedingte Einflussfaktoren
Faktoren, die über die gesamte Lebensdauer der Solaranlage die Wirtschaflichkeitsberechnung beeinflussen und sich im Verlauf ändern können:
- Ihr individuelles Verbrauchsprofil
- Der Anteil der produzierten Energie, die Sie selber nutzen (Eigenverbrauch)
Externe Faktoren
Hierbei handelt es sich um Faktoren, die ausserhalb Ihrer direkten Kontrolle liegen:
- Der Strompreis (Bezugstarif) und das Tarifmodell.
- Der Tarif, zu dem überschüssige Energie ins Netz zurückgespeist wird (Rückliefertarif)
Um diese Komplexität zu meistern, werden leicht verständliche Kennzahlen wie die Amortisationszeit oder die Gegenüberstellung des kWh-Preises des erzeugten Solarstroms gegenüber dem Strompreis vom Netzbetreiber herangezogen. Diese ermöglichen es, erste Einschätzungen und Vergleiche zu ziehen, um eine fundierte Entscheidung für Ihre individuelle Situation zu treffen.
Die Berechnung der Wirtschaftlichkeit und Rentabilität einer Solaranlage ist eine Momentaufnahme. Die Berechnung basiert auf der Annahme, dass Faktoren unverändert bleiben und die Entwicklung des Solarstromertrags Ihrer Anlage linear verläuft. Doch diese Annahme erweist sich oft als zu simpel. Gerade die betriebsbedingten Einflussfaktoren und die externen Faktoren ändern sich über die Lebensdauer einer Solaranlage, was sich auf die Entwicklung des Solarstromertrags auswirkt. Auf der einen Seite haben wir günstigere Entwicklungen der angesprochenen Faktoren, bei der die Amortisationsdauer kürzer ausfällt. Hier rentieren sich Investitionen rascher. Auf der anderen Seite steht die ungünstigeren Entwicklungen, die zu einer längeren Amortisationszeit führen. Besonders die Strompreise und Rückliefertarife schwanken in der jüngsten Vergangenheit.
Erste Einschätzungen, ob sich eine Solaranlage lohnt, geben Online-Solarrechner. Für noch präzisere Informationen empfehlen wir ein persönliches Gespräch mit einem Verkaufsberater. Sie sind Experten darin, die Solaranlage an Ihr individuelles Verbrauchsprofil sowie an Ihre spezifischen Ziele und Pläne anzupassen.
Begriffserklärung
- Gestehungskosten
Die Gesamtkosten für die Erzeugung einer Kilowattstunde Strom.
- Eigenverbrauch
Der Anteil des selbst produzierten Solarstroms, der im eigenen Haushalt genutzt wird.
- Autarkie
Der Grad der Unabhängigkeit von externen Stromquellen.
- kWp
Die installierte Leistung einer Solaranlage.
- kWh
Die Masseinheit für Strom, Kilowattstunde.
- Verbrauchsprofil
Die spezifische Verteilung des Stromverbrauchs im Tagesverlauf eines Gebäudes.
- Solarstromertrag
Gesamten Einsparungen durch Solarstrom und Einnahmen aus dem Stromverkauf, abzüglich Betriebskosten über Nutzungsdauer.
Strompreise und Rückliefertarife im Fokus
Der Strompreis und der Rückliefertarif sind Schlüsselgrössen in der Rentabilitätsberechnung von Solaranlagen. Je höher der Strompreis aus dem Netz, desto wertvoller wird der selbst produzierte Strom. Hohe Strompreise gehen in der Regel mit höheren Rückliefertarifen einher, was die Rentabilität der Anlage steigert. Eine durchdachte Kombination aus eigenem Verbrauch und Einspeisung ins Netz maximiert den Solarstromertrag.
Erhöhen Sie Ihren Eigenverbrauch
Eine Solaranlage soll in erster Linie zu geringeren Energiekosten führen. Rentabel ist die selbstproduzierte Energie, wenn ihre Gestehungskosten tiefer sind als der aktuelle Strompreis aus dem Netz. Liegen die Gestehungskosten über dem aktuellen Rückliefertarif, den Sie erhalten, wenn Sie die Energie ins Netz einspeisen, sollte ein möglichst hoher Eigenverbrauch angestrebt werden. Denn der Verkauf der selbstproduzierten Energie zu einem tieferen Preis als die Gestehungskosten ist wirtschaftlich nicht attraktiv. Unter diesen Rahmenbedingungen amortisiert sich die Solaranlage durch einen hohen Eigenverbrauch schneller. Der Schlüssel zu einem hohen Eigenverbrauch ist die richtige Dimensionierung der Solaranlage und eine durchdachte Abstimmung mit weiteren Komponenten des Energiesystems und Verbraucher. So optimieren Sie Ihren Eigenverbrauch und steigern die Autarkie.
Mögliche Szenarien und Auswirkungen
In der folgenden Tabelle zeigen wir mögliche Szenarien, um Ihnen eine Vorstellung von den potenziellen Auswirkungen zu geben. Diese Szenarien sind bewusst einfach gehalten, um Ihnen die Möglichkeit zu geben, selbst einen Überblick zu verschaffen und die Auswirkungen auf Ihre individuelle Situation zu evaluieren. Beachten Sie dabei, dass es sich um vereinfachte Berechnungen handelt, die in der Realität von weiteren Faktoren beeinflusst werden können. Dennoch bieten sie eine Ausgangsbasis, um die Wirtschaftlichkeit Ihrer Solaranlage unter veränderten Bedingungen abzuschätzen.
In unseren Berechnungsszenarien verwenden wir ein typisches Eigenheim mit Solaranlage und Wärmepumpe und folgenden Kennzahlen:
- Gebäudetyp
Einfamilienhaus
- Stromverbrauch
11'000 kWh / Jahr
- Solaranlage
56m2, Ausrichtung Ost-West, 15° Neigung, 12 kWp Leistung
- Strompreis
28 Rp. / kWh
- Rückliefertarif
12 Rp. / kWh
- Solaranlage Investitionssumme
CHF 25'000 (nach Abzug Förderung)
- Solarstromproduktion
11'500 kWh / Jahr
- Gestehungskosten Solarstrom
13.4 Rp. / kWh
Szenario-Rechnungen
Solarstromertrag / Jahr | Amortisationsdauer | |
Szenario 0 Ausgangswerte | CHF 1733 | 14.7 Jahre |
Szenario 1 Strompreis steigt um 50% | CHF 2278 | 11.3 Jahre |
Szenario 2 Strompreis sinkt um 50% | CHF 1188 | 21.1 Jahre |
Szenario 3 Rückliefertarif steigt um 50% | CHF 2204 | 11.5 Jahre |
Szenario 4 Rückliefertarif sinkt um 50% | CHF 1262 | 20.1 Jahre |
Fazit: Lohnt sich eine Solaranlage bei steigenden Strompreisen?
Ja, in den meisten Fällen. Allerdings sind mögliche Änderungen der Strompreise zu berücksichtigen. Eine Solaranlage bietet Unabhängigkeit von Stromtarifschwankungen und ist in der Regel kostengünstiger als der Bezug vom Energieversorger. Dabei ist es oft sinnvoller, den erzeugten Strom selbst zu nutzen, anstatt ihn zu verkaufen. Eine hohe Eigenverbrauchsrate ist ein Schlüssel zur Wirtschaftlichkeit, insbesondere in Zeiten steigender Strompreise. Das modulare Energiesystem von Home Energy ist speziell darauf ausgerichtet, den Eigenverbrauch zu maximieren.